Unsere Kirche
Geschichte
Johann Heinrich Leiner
Johann Heinrich Leiner war der Begründer unserer Kirchengemeinde und wir verdanken ihm unsere schöne Kirche in Mittegroßefehn. Auch war er Gründer des später nach ihm benannten Leinerstift e.V..
Johann Heinrich Leiner wurde am 23.01.1830 in Aurich geboren. Bereits im Alter von zwei Jahren verstarb sein Vater, sodass er fortan von seiner Mutter und seiner Großmutter erzogen wurde. Ostern 1849 machte Leiner mit einem hervorragenden Zeugnis sein Abitur am Gymnasium in Aurich. Von 1849 bis 1852 studierte er in Göttingen und im Juli 1852 bestand er sein erstes theologisches Examen.
Im Alter von 22 Jahren kam er im September 1852 nach Emden an die Stelle des erkrankten Pastors Grimm. Hier blieb er aber nur vier Monate, da er aus gesundheitlichen Gründen dem Dienst nicht gewachsen war. Am 3. Advent 1852 wählte ihn die zweite Schulgemeinde in Mittegroßefehn. Die Fehntjer holten ihren neu gewählten Kandidaten in einem großen, festlichen Zug von seinem elterlichen Haus aus Aurich ab. An seinem 23. Geburtstag hielt Leiner seine Antrittspredigt als Nichtordinierter in Mittegroßefehn in der Schule.
Er hatte eine große Vorliebe für eine liturgisch und musikalisch reiche Ausstattung des Gottesdienstes, darum sehnte er sich nach einer Kirche. Am 4. Januar 1855 erging die endgültige Verfügung zur Errichtung der Kirche in Mittegroßefehn. Im Juli 1855 konnte Leiner von der Grundsteinlegung der Kirche berichten. Etwa die Hälfte des Geldes wurde von der Gemeinde aufgebracht, für den Rest wurde eine Hauskollekte in Ostfriesland genehmigt. Die Spendernamen sind in der dritten und vierten Steinlage über dem Sockel an der Nordseite der Kirche zu lesen. Ende November 1856 fand die Wahl des Pastoren statt. Leiner wurde einstimmig gewählt und am 21. Dezember 1856 in seiner Vaterstadt Aurich ordiniert, nachdem er kurz vorher sein zweites theologisches Examen abgelegt hatte.
Am 7. Januar 1857 wurde wieder mit einem festlichen Zug die neue Kirche (zunächst ohne Turm) eingeweiht und der Pastor in sein Amt eingeführt. Anfang Februar 1857 konnte zudem das neue Pfarrhaus bezogen werden.
Am 1. April 1857 heiratete Leiner Elise Wellenkamp und am 24. März 1859 wurde das erste Kind geboren, das aber schon am 4. März 1862 starb. Am 26. Juni 1864 wurde seine Tochter Elisabeth geboren.
Als Leiner über Privatvermögen verfügte, verzichtete er jährlich auf 50 Reichstaler zugunsten des Turmes. Der König von Hannover schenkte ihm dazu 5 000 Reichstaler, und am 17. Dezember 1865 konnte der Turm eingeweiht werden, wobei König Georg V. anwesend war.
Mit der Gründung seiner Gemeinde übernahm er auch die Leitung des Armenverbandes Großefehn. Ende 1864 eröffnete er ein neues Armenhaus, welches von einem Hausvater und einer Hausmutter geführt wurde. Im gleichen Jahr erinnerte er an das Waisenhaus in Esens und rief am 7. September 1864 zu einer Versammlung für die Rettungshaussache ein.
In einem Aufruf wandte er sich an die Gemeinden in Ostfriesland, verwahrloste Kinder zu ihm zu senden, die im Zusammenhang mit dem Armenhaus von dem Hausvater mit betreut werden sollten und zwar bis zu zwölf Knaben. Im Juni 1865 konnte in Großefehn der erste Junge aufgenommen werden und am Ende des Jahres 1867 waren es bereits 18 Jungen und Mädchen. Da sich das Armenhaus und das Rettungshaus nicht miteinander verbinden ließen, plante man ein eigenes Rettungshaus.
In einem Aufruf wandte er sich an die Gemeinden in Ostfriesland, verwahrloste Kinder zu ihm zu senden, die im Zusammenhang mit dem Armenhaus von dem Hausvater mit betreut werden sollten und zwar bis zu zwölf Knaben. Im Juni 1865 konnte in Großefehn der erste Junge aufgenommen werden und am Ende des Jahres 1867 waren es bereits 18 Jungen und Mädchen. Da sich das Armenhaus und das Rettungshaus nicht miteinander verbinden ließen, plante man ein eigenes Rettungshaus.
Am 27. Mai 1868 legte Leiner das fünfte Mal einen Grundstein, jetzt für das Rettungshaus. Richtfest und Einweihung am 10. November 1868 erlebte Leiner schon nicht mehr mit.
Johann Heinrich Leiner starb im Alter von 38 Jahren am 16. Juli 1868 nach längerer Krankheit in Bad Ems in den Armen seiner Frau und wurde am 22. Juli 1868 in Mittegroßefehn auf dem Friedhof an der Bundesstraße beerdigt. Ihm wurde ein schlichtes Kreuz aus weißem Marmor gesetzt.
Auf der Vorderseite steht sein Name, auf der Rückseite die Inschrift
„Christus ist mein Leben“.
„Christus ist mein Leben“.
Im Jahr 2017 wurde seine Grabstätte erneut instandgesetzt.
Quellen: Ostfriesische Landschaft & Chronologie nach Henny Hinrichs (verändert)